Ikea Frankreich ist wegen Bespitzelung von Mitarbeitern und Kunden angeklagt
Bei streitbare Angestellten und Kunden sollte nach Vorstrafen gefahndet werden. Der Skandal wurde schon 2012 aufgedeckt.
Versailles -In Frankreich sind die Möbelhauskette Ikea und 15 Einzelpersonen wegen des Vorwurfs der Bespitzelung unliebsamer Mitarbeiter und Kunden angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft in Versailles am Donnerstag mitteilte, sind unter den Angeklagten die beiden ehemaligen Ikea-Frankreich-Chefs Stefan Vanoverbeke und Jean-Louis Baillot sowie mehrere Polizisten. Sie müssen sich wegen der Sammlung und Offenlegung persönlicher Daten vor allem im Zeitraum 2009 bis 2012 vor Gericht verantworten, berichtet die Agentur AFP.
Der Skandal war 2012 von der Satirezeitung „Canard Enchaîné“ enthüllt worden. Demnach führte die Unternehmensleitung ein Bespitzelungssystem ein, das sich vor allem gegen gewerkschaftlich engagierte Mitarbeiter und streitbare Kunden richtete. Um Informationen über mögliche Vorstrafen und über Bankkonten zu erhalten, schloss das Unternehmen einen „Vertrag“ mit Polizeibeamten, die Zugriff auf entsprechende Polizeidateien hatten und gegen Geld vertrauliche Daten übermittelten.
Nach Bekanntwerden des Skandals verkündete Ikea eine Reihe von Maßnahmen, um sein Image aufzupolieren. Ikea zählt in Frankreich 34 Geschäfte und 10.000 Angestellte.