Berlin-Welche wirtschaftlichen Folgen das Coronavirus, genannt Covid-19, weltweit hat, ist noch nicht abzuschätzen. Finanzielle Verluste werden aber auch Berlin treffen – denn die Volksrepublik China, Hongkong und Macau werden nicht zur Internationalen Tourismusbörse (ITB) kommen.

Vom 4. bis zum 8. März 2020 werden wieder 10.000 Aussteller aus über 180 Ländern erwartet – zur größten Reisemesse der Welt auf dem Messegelände unterm Funkturm. Nachdem die weltweit wichtigsten Mobilfunk-Messe MWC in Barcelona wegen der Virus-Gefahr abgesagt wurde, steht natürlich auch die Reisemesse auf dem Prüfstand.
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Geplant war, dass sich China in Halle 26c präsentiert, mit rund 50 Ausstellern. Dazu gehören auch separate Messestände von Hongkong (Halle 26a) und Macau (Halle 26a), den Sonderverwaltungszonen von China. Der Virus Covid-19 macht einen Strich durch die Rechnung: Aus China, Hongkong und Macau kommen keine Aussteller nach Berlin. Das steht fest.
Die Messe befürchtet keine Konsequenzen
Darunter leiden werden die von den Delegationen gebuchten Hotels, Berliner Restaurants und Shopping Malls. Die Messe Berlin eher nicht, denn die Stornokosten der so kurzfristig dann doch nicht anreisenden Ausstellern liegt bei nahezu 100 Prozent. Bleiben die Stände leer?
Nein. Es wird versucht, deutsche Reiseveranstalter, die auch China, Hongkong oder Macau im Programm haben, dazu zu bewegen, die Flächen in der Halle 26 mit deutschem Personal zu besetzen. Sie sollen dann darüber informieren, wann wieder welche Reisemöglichkeiten in den Fernen Osten bestehen, wie man umbuchen oder stornieren kann.
Nervös wegen einer möglichen Totalabsage der Messe, wie in Barcelona, ist man in Berlin nicht. Julia Sonnemann, PR-Managerin Corporate Communication der Messe Berlin: „Letzte Woche erst ist die internationale Messe für den Fruchthandel (Fruit Logistica) auf dem Berliner Messegelände zu Ende gegangen. Trotz der weltweiten „Corona-Situation“ ist es dort zu keinerlei Behinderungen des Messebetriebs gekommen, außer den Absagen der chinesischen Ausstellern.“
„In laufendem Kontakt mit Gesundheitsbehörden“
Besucher der ITB müssen sich auch nicht vor eventuellen Ansteckungen im „Messe-Rummel“ fürchten. Julia Sonnemann: „Wir stehen in laufendem Kontakt mit Gesundheitsbehörden und werden alle weiteren empfohlenen Maßnahmen treffen.“ Alle Eingänge werden den Umständen entsprechend kontrolliert.
Im Hinblick auf die Besucher der ITB ist der Anteil aus China noch geringer als bei den Ausstellern. Von insgesamt etwa 160.000 Besuchern im vergangenen Jahr stammen lediglich 0,02 Prozent aus China.