Washington-Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Wirtschaft in diesem Jahr weltweit dramatisch schrumpfen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit der schwersten globalen Rezession seit fast hundert Jahren. Die globale Wirtschaftsleistung könnte 2020 um drei Prozent zurückgehen, jene der Euro-Zone sogar um 7,5 Prozent, wie der IWF am Dienstag in seiner jüngsten Prognose zur globalen Konjunkturentwicklung erklärte. Es müsse mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet werden. Im Januar hatte der IWF für 2020 noch ein globales Wachstum von 3,3 Prozent prognostiziert. Die Deutsche Presse-Agentur fasst die Prognosen zusammen.

„Es ist eine wirklich globale Krise, weil kein Land verschont bleibt“, sagte Chefvolkswirtin Gita Gopinath. Der IWF bezeichnet die Corona-Krise in Anlehnung an die Weltwirtschaftskrise der 1920er- und 1930er-Jahre, die sogenannte Große Depression, als „die Große Ausgangssperre“ (The Great Lockdown). Gopinath erklärte, der prognostizierte Wirtschaftseinbruch werde „die schlimmste Rezession seit der Großen Depression sein und wesentlich schlimmer als die globale Finanzkrise“ 2008/2009. Für 170 Länder rechnet der IWF für dieses Jahr mit schrumpfenden Pro-Kopf-Einkommen.
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Für das kommende Jahr rechnet der IWF mit einer deutlichen Erholung. Die globale Wirtschaft soll dann im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent wachsen, jene der Eurozone um 4,7 Prozent. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Epidemie im zweiten Halbjahr 2020 weitgehend unter Kontrolle gebracht werden kann und sich auch das Wirtschaftsleben wieder normalisiert, wie der IWF erklärte.
Die Organisation warnte aber, dass die Prognosen mit „extremer Unsicherheit“ behaftet seien. Die wirtschaftlichen Folgen hingen von sehr vielen Faktoren ab, darunter der Dauer und Intensität der Pandemie.
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In Deutschland soll die Wirtschaft laut IWF 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent schrumpfen, in Italien sogar um 9,1 Prozent. Für die USA sieht der IWF ein Minus von 5,9 Prozent vor. In China soll die Wirtschaft zumindest noch um 1,2 Prozent wachsen.