
Berlin - Die Reisebranche muss sich nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Tourismusverbandes, Reinhard Meyer, noch länger auf das neuartige Corona-Virus einstellen. Eine Rückkehr zur Normalität könne nur schrittweise erfolgen, zunächst für Ferienhausbesitzer und Dauercamper, sagte Meyer dem RND. Das dürften die Ersten sein. Tagestourismus werde erst frühestens im Spätsommer wieder möglich sein.
Um übervolle Strände an den deutschen Küsten während der Sommermonate zu verhindern, schließt Meyer Kontrollen und Sanktionen nicht aus. Er appellierte an die Vernunft von Gästen und Gastgebern: «Wenn man überzieht, gefährdet das den Tourismus in ganz Deutschland. Neue Schließungen wird die Branche nicht durchhalten.» Forderungen nach verkürzten Sommerferien lehnte der Verbandspräsident ab. «Kinder, Eltern und Lehrer sind gestresst. Es ist wichtig, dass die Sommerferien in der gewohnten Form stattfinden», sagte Meyer.
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Zugleich warnte er vor dramatischen Folgen für die Branche durch die Corona-Krise. «Wir haben Berechnungen, nach denen in den Monaten März und April 24 Milliarden Euro weniger eingenommen wurden. Allein über Ostern haben 70 Millionen Übernachtungen nicht stattgefunden.»
Meyer forderte von der Bundesregierung ein Soforthilfeprogramm für kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten. «Es muss noch mehr passieren.» Die reduzierte Mehrwertsteuer ab Juli helfe nicht sofort.