Lufthansa-Chaos in Frankfurt führt zu Ausfällen in Berlin
Weil in Frankfurt ein Kabel durchtrennt wurde, bleiben in Berlin am Mittwoch Flugzeuge am Boden. Eine große IT-Störung der Lufthansa sorgt für Ausfälle und V...

Berlin-Menschen mit fragenden Gesichtern stehen in der Schlange vor dem Lufthansa-Schalter im Berliner Flughafen BER. Zeitweise war die Schlange am Vormittag länger, als die vorgesehenen Absperrungen. Frust breitet sich aus. „Unser Flug ist schon lange weg“, sagte eine Passagierin in der Schlange.
Eine große IT-Störung bei der Lufthansa führte am Mittwoch auch am Berliner Flughafen BER zu Ausfällen und Verspätungen. Drei Abflüge nach und drei Ankünfte aus Frankfurt seien gestrichen worden, teilte ein BER-Sprecher mit. Lufthansa-Passagiere hätten zeitweise nicht Einchecken können.
Eine Lufthansa-Sprecherin hatte gesagt, dass seit dem Morgen die Computersysteme unter anderem für das Einsteigen nicht mehr betriebsbereit gewesen seien. Der Ausfall bei der Lufthansa geht auf Arbeiten zum Ausbau der Frankfurter S-Bahn zurück, bei dem ein Kabel in einem Kabelbündel durchtrennt wurde. Die Flugsicherung sperrte Frankfurt für Landungen, damit das Drehkreuz nicht mit Flugzeugen volläuft. Kurz darauf sagte die Lufthansa ihre sämtlichen Starts in Frankfurt ab.
„IT-Ausfälle bei der Lufthansa-Gruppe: Auch Passagiere der Lufthansa-Gruppe am BER sind betroffen“, hieß es zeitweise auf der Webseite des BER. Aushänge oder Durchsagen im Terminal gab es gegen Mittag hingegen keine. Unter den Passagieren herrschte am Vormittag Verwirrung. Ein Ehepaar wollte von der Hauptstadt aus nach Porto fliegen. „Uns wurde gesagt, heute fliegt nichts mehr“, sagten sie. Eine Familie, die nach Indien wollte, wartete ebenfalls auf Informationen. „Wir stehen seit heute Morgen hier. Es hat sich nichts getan, weil Lufthansa nicht in die Systeme kam. Jetzt wurden wir umgebucht.“
Gegen Mittag wurden die Schlangen wieder kürzer, das Personal kümmerte sich um die Passagiere. Das große Chaos blieb vorerst aus, der Frust bei den Reisenden allerdings blieb. „Über lange Umwege wurden wir jetzt umgebucht“, sagte ein Rentner, der nach Thailand reisen wollte. Statt über Zürich fliege er nun über Istanbul - und brauche dafür acht Stunden länger.
Mitarbeiter hätten sich vor Ort um die Fluggäste gekümmert, sagte der Sprecher des BER. Am Mittag dann gute Nachrichten: „Der Check-In läuft ganz normal regulär“, sagte er. „Aber natürlich muss man auch im Laufe des Tages noch mit Auswirkungen rechnen.“ Passagiere sollten sich daher weiterhin über ihren aktuellen Flugstatus bei der Fluggesellschaft informieren.