Condor gerettet: Ferienflieger hat Käufer gefunden

Gute Nachrichten für Passagiere und Beschäftigte der Condor: Der Ferienflieger kann sich aus der Insolvenz von Thomas Cook in die Hände eines neuen Eigentümers retten.

Frankfurt/Main-Jetzt ist es offiziell: Der Mutterkonzern der polnischen Fluggesellschaft LOT soll neuer Eigentümer des deutschen Ferienfliegers Condor werden. Die LOT-Mutter PGL habe im Bieterrennen das attraktivste Angebot vorgelegt, teilten Vertreter beider Seiten am Freitag in Frankfurt mit.

LOT hat im Bieterrennen mehrere Finanzinvestoren ausgestochen und übernimmt Condor komplett.
LOT hat im Bieterrennen mehrere Finanzinvestoren ausgestochen und übernimmt Condor komplett.Boris Roessler/dpa

Die Fluggesellschaft Condor soll nach dem Verkauf an die polnische Airline LOT weiter unter ihrer Marke fliegen. „Die Marke Condor bleibt, wie sie ist“, sagte Condor-Vorstandschef Ralf Teckentrup am Freitag in Frankfurt. Beide Marken seien stark und würden getrennt auftreten, erklärte auch LOT-Vorstandschef Rafał Milczarski.

380 Millionen Euro sollen zurückgezahlt werden

Der Bund soll zudem seine Staatshilfen für Condor in Höhe von 380 Millionen Euro zurückerhalten. Die Investition von LOT werde es Condor ermöglichen, das von der staatlichen Förderbank KfW erhaltene Darlehen „vollständig zurückzuzahlen“, teilte der Ferienflieger mit. Das Darlehen werde im April zurückbezahlt, sagte Teckentrup.

Nach der Pleite des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook im September hatte sich Condor nur mit dem KfW-Überbrückungskredit in der Luft gehalten, für den die Bundesregierung und das Land Hessen bürgten. Teckentrup soll nun bei Condor an der Spitze bleiben. Condor werde „weiter unter ihrem derzeitigen Management geführt werden“, hieß es.

LOT hatte bei der Investorensuche für Condor den Zuschlag erhalten und dabei mehrere Finanzinvestoren ausgestochen. Die Gesellschaft mit Sitz in Warschau hat 2019 mehr als 10 Millionen Fluggäste befördert. LOT betreibt eine Flotte von 80 Flugzeugen, Condor kommt auf knapp 60 Jets. Zusammen wollen sie einen europäischen Luftfahrtkonzern mit mehr als 20 Millionen Passagieren pro Jahr schaffen.