Kritik am Geschäftsbericht der  Flughafengesellschaft

Die FBB steckt seit Jahren in den roten Zahlen, Parlamentsaussschüsse kontrollieren den Staatsbetrieb laufend. Nun hat er seine Bilanz in äußerst knapper Form vorgelegt. Nicht jeder ist damit einverstanden.

Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) erntet Kritik für ihren vergleichsweise kurzen Geschäftsbericht für 2019.
Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) erntet Kritik für ihren vergleichsweise kurzen Geschäftsbericht für 2019.dpa/Michael Kappeler

Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) erntet Kritik für ihren vergleichsweise kurzen Geschäftsbericht für 2019. Die Linke im Brandenburger Landtag warf dem Unternehmen laut Deutscher Presse-Agentur mangelnde Transparenz bei Finanzthemen vor. „Die monatelange Vakanz der Stelle des Finanzvorstandes der FBB darf nicht als Feigenblatt für einen reduzierten Geschäftsbericht herhalten“, sagte die Abgeordnete Marlen Block, Mitglied im BER-Sonderausschuss. Auch beim Businessplan und der erwarteten Corona-Hilfe fehle es an Transparenz.

Der Aufsichtsrat hatte Mitte Mai den Jahresabschluss für 2019 gebilligt. Parallel veröffentlichte das Unternehmen den Geschäftsbericht. Hatte die Vorgängerausgabe noch 148 Seiten, sind es nun 40. Es gibt keinen Lagebericht etwa mit Aussagen zu wirtschaftlichen Risiken und Bezügen der Geschäftsführung.

Erstaunt zeigte sich der Augsburger Professor für Unternehmensführung, Erik Lehmann. „Das ist sehr merkwürdig und auffallend“, sagte er. Gerade bei staatlichen Unternehmen seien umfassende Berichte notwendig, damit Parlamente und Steuerzahler sich ein Bild machen könnten.

„Auf die wesentlichen Informationen reduziert“

Das Unternehmen teilte mit: „Die FBB hat den Geschäftsbericht 2019 auf die wesentlichen Informationen reduziert, mit denen sich das Geschäftsjahr 2019 beschreiben lässt.“ Er dürfe nicht mit dem Jahresabschluss nach dem Handelsgesetzbuch verwechselt werden, der im Bundesanzeiger veröffentlicht werden muss. Dieser erscheine bis Ende des Jahres.

Darauf setzt auch die CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag, wie ihr BER-Experte Frank Bommert deutlich machte. Zum Geschäftsbericht hingegen sei das Unternehmen nicht verpflichtet.

Die Flughafengesellschaft hatte 2019 wie die Vorjahre mit einem millionenschweren Verlust abgeschlossen. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup führte diesen auf die Dauerbaustelle BER zurück. Seit dem Weggang von Heike Fölster im Februar gibt es keine Finanzchefin. Erst im September ist der Posten mit Aletta von Massenbach wieder besetzt.