Brüssel - Angesichts erhöhter Trockenheit bekommen Landwirte in Europa finanzielle Erleichterungen zugesprochen. Die EU-Staaten hätten für die entsprechenden Vorschläge vom Juli grünes Licht gegeben, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.
Einen Teil des ursprünglich für Dezember vorgesehenen Fördergeldes könnten Landwirtschaftsbetriebe dadurch bereits Mitte Oktober erhalten. Dies gelte sowohl für die Direktzahlungen an die Betriebe als auch für Fördergeld zur Entwicklung des ländlichen Raums.
Ziel: Mangel an Futtermitteln verhindern
Außerdem dürfen die Bauern Flächen zum Futteranbau nutzen, die üblicherweise brach liegen. „Diese Maßnahmen sollten die europäischen Landwirte finanziell entlasten und einen Mangel an Futtermitteln [...] verhindern“, sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan.
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Nach der extremen Dürre 2018 hatten die Bauern in Deutschland zuletzt wieder eine etwas bessere Ernte eingefahren. Vor allem im Osten gab es allerdings wieder Einbußen wegen Trockenheit. Mit 45 Millionen Tonnen fiel die Getreideernte in diesem Jahr leicht unterdurchschnittlich aus.
2018 waren es 38 Millionen Tonnen gewesen, der Schnitt der Jahre 2013 bis 2017 betrug 48 Millionen Tonnen.
Die Agrarförderung macht derzeit mit jährlich 58 Milliarden Euro den größten Posten im EU-Haushalt aus. Der Großteil des Geldes wird dabei pro Hektar direkt an die Betriebe gezahlt, ein Teil der Mittel ist zudem an Umweltauflagen gekoppelt.
Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen ab 2021 die Fördersummen zu reduzieren. Die EU-Staaten und das Europaparlament verhandeln aber noch über die Pläne für den ab 2021 geltenden neuen Sieben-Jahres-Haushalt. (dpa)