Weihnachten: Soll ich meinen Kindern Geld schenken?

Mit Taschengeld lernen Kinder den Umgang mit Geld. Bei Geldgeschenken außer der Reihe sollte das nicht anders sein. Experten geben Tipps.

Geldgeschenke zu Weihnachten (Symbolbild)
Geldgeschenke zu Weihnachten (Symbolbild)imago

Ein Schein, hübsch verpackt – sind Geldgeschenke auch schon was für Kinder? „Das hängt sehr vom Alter des Kindes ab“, sagt Sozialpädagogin Dorothea Jung von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke), an die sich Eltern anonym und kostenfrei bei Erziehungsfragen wenden können. „Kinder im Kindergartenalter haben noch gar keine Vorstellung vom Wert des Geldes“, sagt Jung. „Da ist die Freude über ein neues Spielzeug sicherlich größer.“ Ändern könne sich das frühestens mit Beginn des Schulalters. Wenn Kinder ihr erstes Taschengeld bekommen und vielleicht auch schon eine kleine Spardose haben – also ein Verständnis von Geld schon vorhanden ist.

„Wenn das Kind einen bestimmten Wunsch hat und bereits selbst darauf spart, können Eltern das Kind mit einer kleinen Finanzspritze ruhig dabei unterstützen“, sagt Jung. So könne auch der Gedanke des Sparens unterstützt und gefördert werden. „Geldgeschenke an Kinder sollten anlassbezogen sein“, sagt auch Finanzbildungsexpertin Cornelia Schulz vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Dabei kann der Geldbetrag persönlich bar überreicht, aber beispielsweise auch auf ein Jugendkonto eingezahlt werden und so die Finanzbildung des Kindes schulen. „Dann lernt das Kind oder der Jugendliche gleichzeitig die Funktion des bargeldlosen Zahlungsverkehrs kennen und auch, mit Unterstützung der Eltern, damit verantwortungsvoll umzugehen“, so Schulz.

Offen über Geld sprechen

Geldgeschenke sollten außerhalb des regulären Taschengelds überreicht werden. „Taschengeld ist Lerngeld. Mit einem wöchentlich oder monatlich ausgezahlten Betrag lernen Kinder schrittweise, Einnahmen und Ausgaben zu koordinieren und im Blick zu behalten“, sagt Schulz. Wenn es außer der Reihe Geld gibt, sollte das auch als Ausnahme wahrgenommen werden.

In jedem Fall rät die Finanzbildungsexpertin dazu, innerhalb der Familie offen über Geld zu sprechen. Wo kommt das Geld her? Welche monatlichen Aufwendungen müssen damit bestritten werden? „Erst wenn Eltern diese Themen häufiger ansprechen, wird Kindern eher bewusst, worauf beim Umgang mit Geld zu achten ist, und sie lernen auch den Wert des Geldes besser einzuschätzen“, so Schulz.