Die österreichischen Zeitungen Der Standard und Die Presse sowie der ORF berichten, dass Mitarbeiter des österreichischen Geheimdienstes jahrelang nebenberuflich für Wirecard gearbeitet haben sollen. Das Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) soll demnach bei der Feststellung der „Zahlungsfähigkeit von Anbietern pornografischer Internetseiten“ behilflich gewesen sein. Dies gehe aus den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Wien hervor.
Ein ehemaliger Abteilungsleiter soll gemeinsam mit anderen BVT-Mitarbeitern „personenbezogene Daten“ an Wirecard weitergegeben haben.
Der Drahtzieher des milliardenschweren Betrugs-Skandals, Jan Marsalek, soll bei seiner Flucht außerdem Unterstützung aus Österreich erhalten haben.
Der ORF scheibt: „Marsaleks Weg führte ihn im Juni 2020 unter anderem über den Flughafen Bad Vöslau. Als Wirecard-Vorstand war Marsalek zu diesem Zeitpunkt nur suspendiert, Haftbefehl gab es noch keinen. Der Flug nach Minsk fand daher wohl völlig legal statt. Unterstützt worden sein soll er dabei von dem karenzierten Ex-BVT-Abteilungsleiter W. und von dem Ex-FPÖ-Abgeordneten S.“
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Der ORF weiter: „S. wurde diese Woche wegen Korruptionsermittlungen in einer anderen Sache verhaftet. Bei seiner Einvernahme soll der Ex-Politiker gesagt haben, einen Flug für Marsalek – auf Anweisung von W. – organisiert zu haben. Nach S.’ Aussage wurde ein Haftbefehl für den BVT-Abteilungsleiter ausgestellt, am Freitag wurde er festgenommen.“