Wirecard: Linkspartei will Terminkalender von Goldman-Sachs beschlagnahmen
Die Linkspartei will zur Aufklärung des Wirecard-Skandals die Gangart gegen die Banken verschärfen.

Der Linke Finanzpolitiker Fabio De Masi kritisiert nach den Zeugenbefragungen der Banker im Wirecard Untersuchungsausschuss die Rolle der Finanzindustrie in dem Skandal. De Masi sagte dieser Zeitung: „Die Banken konnten wichtige Widersprüche nicht aufklären.“ Insbesondere ärgert sich De Masi über die mangelnde Kooperationsbereitschaft einzelner Zeugen. Dies macht sich am Donnerstag und Freitag in teilweise bemerkenswerten Erinnerungslücken bemerkbar. De Masi: „Der CEO der Goldman Sachs Bank Europe, Wolfgang Fink, wollte sich nicht erinnern, wie häufig er sich mit Jörg Kukies austauschte. Daraufhin habe ich die Beschlagnahmung seiner Kalender und Mobilkommunikation beantragt. Darüber bestand unter allen Fraktionen Einigkeit.“
Seit 2018 habe es „bei einzelnen Instituten wichtige Bedenken hinsichtlich Geldwäsche bei Wirecard und Krediten an das Unternehmen. Niemand habe das Geschäftsmodell wirklich verstanden. De Masi: „Der Kracher war aber, dass Banken wie die Commerzbank noch auf dem Höhepunkt des Knalls mit dem Staatssekretär von Olaf Scholz, Jörg Kukies, diskutierten Wirecard abzuschirmen, da sonst eine feindliche Übernahme der Technologie durch China drohen könnte. Was war denn damit gemeint? Die Zahlungsabwicklung für Pornographie?“
Die Deutsche Bank habe sich dadurch hervorgetan,„dass ein Aufsichtsratsmitglied Wirecard Aktien orderte wie Rubbellose und Markus Braun aufforderte, die Financial Times fertigzumachen“. De Masi: „Der Vorstand der staatlichen KfW/Ipex wiederum, die sogar ihr Kreditengagement ausdehnte als intern bereits alle Alarmglocken läuteten, drängte den Aufsichtsrat, Ermittlungen zu Untreue durch die Hausjuristen des Vorstands von Freshfields untersuchen zu lassen, da sonst die Staatsanwaltschaft Zugriff auf wichtige Unterlagen erhalte.“