Der kriminelle Wochenrückblick: SEK überwältigt 73-jährige Rentnerin

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie jede Woche seine eigene Bilanz.

Polizisten eines Berliner Spezialeinsatzkommandos im Einsatz.
Polizisten eines Berliner Spezialeinsatzkommandos im Einsatz.dpa/Britta Pedersen

Berlin-Männer können aggressiv und feige sein. Doch auch mit manchen Frauen ist nicht zu spaßen. Mit einer Axt zerschlug eine 35-Jährige in Köpenick mehrere Fensterscheiben. Ein Zeuge rief am Samstagabend die Polizei in die Bahnhofstraße. Weil die Frau sich weigerte, die Axt fallen zu lassen, zog ein Polizist seine Pistole und erneuerte seine Aufforderung. Erst dann konnten der Frau Handschellen angelegt werden.

Eine gute Nachricht nun für einige, denen das Fahrrad abhanden kam: Am vergangenen Wochenende sahen Fahnder in Gesundbrunnen zwei Männer, die Fahrräder in einen Transporter luden. Als sie den 31-jährigen Fahrer und den 30-jährigen Begleiter überprüften, fanden sie im Wagen sechs gestohlene Fahrräder.

Mit einer aggressiven Rentnerin hatte es in der Nacht zum Dienstag ein Spezialkommando in Buch zu tun. Die 73-Jährige soll einer Nachbarin mit einer Pistole in der Hand mit dem Tode gedroht haben. Die Beamten nahmen die Seniorin fest. In ihrer Wohnung fanden sie eine Schreckschusswaffe.

Zwei Feiglinge überfielen am Nachmittag desselben Tages eine betagte Frau. Die zwischen 18 und 20 Jahren geschätzten Männer entrissen im Treptower Park einer 86-Jährigen die Handtasche. Die Frau stürzte und erlitt eine Kopfplatzwunde. Ihre 81-jährige Freundin nahm die Verfolgung auf, verlor aber die Täter aus den Augen. Polizisten fanden die Tasche in einem Gebüsch. Das Bargeld fehlte.

Vor einer Woche berichteten wir an dieser Stelle, dass die Polizei in Spandau einen 14-Jährigen festnahm, der ein Keller angezündet haben soll. Doch die seit Wochen andauernde Brandserie ging weiter: Bis Mittwoch brannten ein Müllraum und der Eingang eines Mehrgeschossers in der Maulbeerallee und ein Auto im Spekteweg.

Am Freitag schickte dann die Staatsanwaltschaft eine Mitteilung mit der Auflösung: Ein Ermittlungsrichter verkündete am Donnerstagabend Haftbefehl gegen einen 16-Jährigen. Zusammen mit einem Zwölfjährigen soll er die Brände gelegt haben.


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