Brief: Soyeon Schröder-Kim verteidigt Mann und greift Mathias Döpfner an

Soyeon Schröder-Kim verteidigt Gerhard Schröder, kritisiert Mathias Döpfner und seine angebliche Idee, die Nato in die Ukraine zu schicken. Das sei Wahnsinn.

Gerhard Schröder (SPD), Bundeskanzler a.D., und seine Frau Soyeon Schröder-Kim haben vor der Kanzlerwahl auf der Tribüne Platz genommen.
Gerhard Schröder (SPD), Bundeskanzler a.D., und seine Frau Soyeon Schröder-Kim haben vor der Kanzlerwahl auf der Tribüne Platz genommen.Michael Kappeler/dpa

Am Samstagmittag hat die Ehefrau von Gerhard Schröder, Soyeon Schröder-Kim, einen offenen Brief auf Instagram geteilt. Darin verteidigt sie ihren Mann, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, gegenüber der wachsenden Kritik an Gerhard Schröder und seinen finanziellen Geschäftsbeziehungen mit dem russischen Gaskonzern Gazprom. In dem Schreiben erhebt sie auch schwere Vorwürfe gegenüber den Springer-Medien und explizit gegenüber Springer-Chef Mathias Döpfner. Sie deutet an, dass Döpfner den Rat gegeben habe, die Nato möge in die Ukraine einmarschieren. Schröder-Kim bezeichnet diese Idee mit Referenz auf einen NZZ-Text als „Wahnsinn“. Hier der offene Brief im Wortlaut:

„Liebe Genossinnen und Genossen, ich bin, wie ihr vielleicht wisst, Koreanerin. Ich bin in die SPD nicht eingetreten, weil Gerhard Schröder mein Ehemann ist, sondern weil ich in meinem Heimatland schon als junger Mensch immer großen Respekt vor der Standfestigkeit des großen Demokraten, Kim Dae-Jung, der übrigens ein enger Freund von Willy Brandt war, hatte und habe. Mich entsetzt, mit welcher Eilfertigkeit die SPD in der Führung aber auch in vielen Grundorganisationen eine Kampagne vor allem des Springer-Verlages gegen meinen Mann meint, unterstützen zu sollen. Nur nebenbei sei bemerkt, dass der Vorstandsversitzende Döpfner dieses Verlages den öffentlichen Rat, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtet, gegeben hat, die NATO solle in der Ukraine militärisch intervenieren, offenbar sich aber wenig Gedanken gemacht zu haben, welche Folgen das unter Umständen für eine atomare Auseinandersetzung und damit den Weltfrieden hätte. „Wehrhaft? Nein, Wahnsinn.“ schreibt selbst die NZZ. Da war die Bitte des ukrainischen Botschafters in Deutschland nach einer Vermittlung zur Beendigung des Krieges durch meinen Mann bei weitem rationaler. Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB. Mit solidarischen Grüßen Eure Genossin Soyeon 김소연“

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