Der kriminelle Wochenrückblick: Betrunkene Polizisten und ein falscher Alarm
In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Nicht immer sind Polizisten die Guten. Betrunken sollen zwei Beamte in Zivil in der Nacht zu Sonntag in Tempelhof-Schöneberg auf der Straße zwei Männer beleidigt und mit vorgehaltenen Waffen kontrolliert haben. Die Kontrollierten erstatteten danach Anzeige auf einem Polizeiabschnitt. Tatsächlich konnten die Polizisten dort zwei alkoholisierte Kollegen ausfindig machen. Diesen wurden die Dienstwaffen abgenommen.
Eine Menge Schrott erzeugte am Sonntagabend ein 23-jähriger Lkw-Fahrer in Tempelhof. Auf der Gottlieb-Dunkel-Straße kam er von der Fahrbahn ab und rammte zehn parkende Autos. Dann stieg er aus und rannte weg. Polizisten nahmen ihn fest und bemerkten bei ihm eine Alkoholfahne. Eine Fahrerlaubnis hat er auch nicht.
Manchmal geht es richtig brutal auf unseren Straßen zu. Am Dienstag gerieten in Charlottenburg-Nord zwei Autofahrer in Streit. Ein 46-Jähriger in seinem Opel und ein weiterer unbekannter Wagenlenker standen vor einer Parkplatzeinfahrt und schrien sich an. Der Unbekannte stieg aus und besprühte den 46-Jährigen mit Reizgas. Dieser stieg ebenfalls aus und stellte sich auf die Straße. Der andere fuhr mit seinem Auto auf ihn zu. Mit dem Mann auf der Motorhaube fuhr er etwa 50 Meter, bremste scharf, sodass der 46-Jährige auf die Fahrbahn stürzte. Ohne sich um den Verletzten zu kümmern, fuhr der Unbekannte davon.
Am Donnerstag erreichte uns die Meldung, dass es in Weißensee keinen Überfall gab. Bei der Polizei war ein Notruf eingegangen. Jemand teilte mit, dass er sich im Lagerraum eines Kiosks verstecke, da dieser gerade überfallen werde. Mit Blaulicht und Sirene kamen Polizisten. Sie betraten mit gezogener Pistole den Laden. Nun wurde klar: Der Überfall war erfunden, der Notruf wurde missbraucht. Ein 24-Jähriger teilte den Polizisten mit, dass der Laden und alles, was dort aktuell stattfinde, Teil eines Online-Projektes sei, das per Live-Stream mit der Öffentlichkeit geteilt werde. Die Polizei beendete die Übertragung. Laut Gebührenordnung werden bei absichtlichem Notrufmissbrauch pro angefangene halbe Stunde für zwei Einsatzwagen mindestens 170 Euro fällig. Kommen mehr Autos und dauert es länger, können es bis zu 19.800 Euro werden.