Berlin-Das Atelier von Henrike Naumann sieht aus, als wäre man bereits mitten in einer ihrer Installationen: Fensterlose, lange Flure mit grauem Teppichboden. Buchenholztüren mit sanft geschwungenen Griffen, neben denen kleine Plastikschilder verkünden, wer hinter der jeweiligen Tür aus dem Fenster starrt. Auf einem der kleinen Schilder steht: „Henrike Naumann“. Nicht „Studio Henrike Naumann“ oder „Atelier Henrike Naumann“. „Henrike Naumann“ – das könnte in dieser Umgebung auch der Name einer Steuerberaterin sein. Doch hinter der Tür stehen die kleinteiligen Objekte ihrer Installationen. Ein CD-Ständer, ein Ringhalter in Form einer Hand, kleine Vasen, Versatzstücke aus hellblauem Kunstfell. Die klobigen Schrankwände und Sofalandschaften, die oft die Hauptakteure ihrer Arbeit sind, befinden sich im Lager.
Ist diese Couchecke faschistisch? Henrike Naumann konfrontiert uns mit Interieur
Die neue Ausstellung der Künstlerin Henrike Naumann im Kunsthaus Dahlem, „Einstürzende Reichsbauten“, spürt dem Politischen im Alltäglichen nach.

Bereit zum Auseinandersetzen: Künstlerin Henrike Naumann.Steffen Grap