Martin Sonneborn: Wünsche für 2022? Julian Assange befreien
Wir haben Berlinerinnen und Berliner, die die Stadt prägen, nach ihrer persönlichen Jahresbilanz 2021 befragt. Und nach ihren Hoffnungen und Wünschen für 2022.

Martin Sonneborn ist Satiriker und EU-Parlamentarier, außerdem Ex-Chefredakteur einer wichtigen Satire-Zeitschrift in Deutschland.
2021 würde ich diesen Filmtitel geben:
Brazil.
Corona ist …
... leider ein willkommener Anlass, in der EU Milliarden von Steuergeldern in den Pharma-Sektor zu verschieben.
Im Lockdown habe ich gelernt, dass …
Dosenbier auch (wieder) schmeckt.
Am Tag, an dem die Pandemie offiziell vorbei ist, werde ich …
... ganz normal ein paar Dosen Bier aufreißen.
Mit diesem Lied hätte ich Angela Merkel verabschiedet:
Mit irgendeinem schmissigen FDJ-Lied.
Diese Superkraft würde ich Olaf Scholz verleihen:
Seinen Namen aus allen Zusammenhängen mit Cum-Cum-Milliardenbetrügereien, Beihilfen zur Steuerhinterziehung der Warburg-Bank, Hartz IV und dem Tod von Achidi John verschwinden zu lassen.
In Tegel gibt es selbstfahrende Busse. Ich würde gern dieses vollautomatische Gerät entwickeln:
Eine riesige Hupe, die immer ertönt, wenn Karl Lauterbach sich selbst widerspricht.
Das würde ich 2022 am liebsten verbieten:
Sinnlose Verbote.
Und das hier endlich mal einführen:
Demokratie, seriöse regierungskritische Medien, Bürgergeld und eine Mindestquote von Nichtkriminellen in EU-Führungspositionen
Was Sie schon immer mal tun wollten – im nächsten Jahr dann aber wirklich:
Julian Assange befreien, notfalls mit einer Feile in der Torte.
Dieser Text ist in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung erschienen – jeden Sonnabend am Kiosk oder hier im Abo.