Nüsse, Nudeln, Dauerwurst: Was man jetzt an Vorräten haben sollte
Die Zeiten sind schlimm. Plötzlich reden wir wieder über Dinge, die wir längst als unnötig abgetan hatten. Wie steht es denn um Ihre Notvorräte? Ein paar Tipps.

Es sind furchtbare Zeiten, ein Krieg tobt mitten in Europa, und was bis vor kurzem noch komplett unvorstellbar schien, ist nach vielen Jahren des Friedens wieder eine reelle Bedrohung: Ein Blackout ist nun kein Stoff mehr für Dystopien, sondern plötzlich gefühlt ganz nah. Niemand von uns, außer vielleicht älteren Menschen, kann sich vorstellen, was das bedeutet.
Ein paar Sachen sollte man nun (und auch sonst) im Vorratsschrank haben, schaden kann es nicht.
Auf Allergien achten
Interessanterweise rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ganz unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage in feinstem Beamtendeutsch zu einer „Bevorratung“ von Essen und Trinken. Als einen möglichen Grund dafür nennt das Amt weitsichtig Naturkatstrophen, man denke nur an die Flutkatastrophen der vergangenen Jahre oder die zunehmenden Unwetterlagen, die, da können Sie sagen, was Sie wollen, wohl eindeutige Anzeichen eines beschleunigten Klimawandels sind. Fällt beispielsweise aufgrund eines Sturms der Strom aus, so können wir auch schnell verderbliche Lebensmittel nicht mehr kühlen.
Die Behörde empfiehlt einen Vorrat für zehn Tage. Das sind rund 20 Liter Wasser pro Person und Lebensmittel für einen täglichen Energiebedarf von circa 2200 Kilokalorien. In meinem Fall ist das schwierig, die verputze ich schon zum Abendessen. Spaß beiseite. Lagern Sie nur, was sich auch hält. Das Haltbarkeitsdatum ist hier bekanntlich nur ein Richtwert. Nudeln schmecken auch drei Monate nach Ablauf des Datums unverändert. Lagern Sie also beispielsweise Eingekochtes, Pasta, Trockenfrüchte, Müsli oder auch Knäckebrot. Natürlich können Sie auch Konserven einlagern, dafür wurde die Konserve immerhin erfunden.
Das klingt nicht wirklich nach einem sexy Speiseplan, ist aber selbst für Küchenkatastrophen wie mich zu bewältigen. Worauf man natürlich achten sollte, sind Allergien. Wenn Sie nach einer netten Portion Erdnüsse ins Koma fallen, brauchen Sie allerdings auch keine Notvorräte mehr. Selbiges gilt natürlich, wenn Sie einen speziellen Diätplan einhalten müssen, beispielsweise weil sie an Diabetes leiden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie den Vorrat berechnen sollen, dann finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft einen sogenannten Vorratskalkulator. Mit dem können Sie den benötigten Vorrat für maximal 14 Personen und eine Höchstdauer von rund einem Monat berechnen.
Nicht vergessen sollten Sie auch ein Set oder einen Koffer für medizinische Notfälle. Hier gelten übrigens ähnliche Kriterien wie für Lebensmittel: die meisten Medikamente haben ein Verbrauchsdatum, und im Gegensatz zu dem bei Lebensmitteln sollte man sich an das Verfallsdatum bei Medikamenten halten. Als Faustregel kann man sich merken, dass Salben und Cremes meist nur ein paar Monate verwendbar sind, Tabletten hingegen oft mehrere Jahre. Aber hoffen wir doch, dass wir das alle nie brauchen werden.
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