Wovon müsste es in Berlin mehr geben, Matthias Scholze?

Wir haben Berlinerinnen und Berliner, die die Stadt prägen, nach ihrer persönlichen Jahresbilanz 2021 befragt. Und nach ihren Hoffnungen und Wünschen für 2022.

Der IT-Unternehmer Matthias Scholze
Der IT-Unternehmer Matthias ScholzePrivat

Der Berliner IT-Unternehmer Matthias Scholze ermöglicht mit seiner innovativen Cloud-Software Versio.io, Geschäftsprozesse nach internen und gesetzlichen Vorgaben automatisiert zu dokumentieren, deren Veränderungen zu erkennen und zu verifizieren.

2021 würde ich diesen Filmtitel geben:

„The Social Dilemma“. Die sozialen Netzwerke haben uns gerade in 2021 gezeigt, dass diese nicht zum Wohl der Gesellschaft aktiv sind, sondern rein monetäre Interessen vertreten.

Corona ist ...

 ... eine gesellschaftliche Herausforderung. Wir sollten wieder lernen, dass wir als demokratische Gesellschaft einen gemeinsamen Konsens für unser Zusammenleben erringen und unsere individuellen Bedürfnisse hinten anstellen.

Im Lockdown habe ich gelernt, dass ...

... die gesamte Weltbevölkerung von einer einzigen Ursache drastisch beeinflusst werden kann. Das ist dann wohl schon ein Vorgeschmack auf die Klimaproblematik.

Am Tag, an dem die Pandemie offiziell vorbei ist, werde ich …

... ein großes Fest planen, wo wir uns wieder zwanglos mit Familie und Freunden treffen können.

Mit diesem Lied hätte ich Angela Merkel verabschiedet:

„Geile Zeit“ von Juli.

Diese Superkraft würde ich Olaf Scholz verleihen:

Mut, Verantwortung im Cum-Ex- und Wirecard-Skandal zu übernehmen – und damit meine ich keinen Rücktritt. Unter Verantwortung verstehe ich, an der Behebung der eigenen Fehlentscheidungen mitzuarbeiten.

In Tegel gibt es selbstfahrende Busse. Ich würde gern dieses vollautomatische Gerät entwickeln:

Mit unserem Softwareprodukt Versio.io stellen ja meine Kollegen und ich bereits ein „Gerät“ zur vollautomatisierten Dokumentation von relevanten Dingen in Unternehmen her. Versio.io erkennt deren Veränderung und kann diese hinsichtlich der Einhaltung von internen und staatlichen Vorgaben überprüfen oder anderweitig verarbeiten.

Das würde ich 2022 am liebsten verbieten:

Fake News, Hassnachrichten und Beleidigungen im Internet.

Und das endlich mal einführen:

Diskussionssendung im Fernsehen und Radio, welche als Ziel einen gemeinsamen Konsens aller Teilnehmer hat.

Was Sie schon immer mal tun wollten – im nächsten Jahr dann aber wirklich:

Aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.


Dieser Text ist in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung erschienen – jeden Sonnabend am Kiosk oder hier im Abo.