Berlin-Video-Streaming ist in Zeiten von Corona angesagt – das kurbelt auch den Absatz von Tablet-Computern an. Doch in Sachen Ausstattung tut sich bei den Geräten derzeit wenig, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat.
Kein aktuelles Tablet sei wirklich deutlich besser als die 2017 getesteten Top-Geräte, schreibt die Stiftung in ihrem aktuellen Magazin „test“. Eine Chance für Schnäppchen gebe es für Verbraucher dennoch nicht, so die Experten. Denn: Bei den Vorgängerversionen sei der sonst übliche Preisrutsch ausgeblieben. Bei vergleichbaren Preisen böten die neuen Modelle nur wenige Fortschrittchen. Allerdings ist der Speicherplatz für Videos und Musik in der Regel größer.
Deshalb empfiehlt das Fachmagazin „c't“ (Ausgabe 15/2020) auf noch ältere Geräte zu vertrauen, also auf die Vor-Vorgänger. Auch deshalb, weil die Entwicklungszyklen bei diesen Mobilgeräten langsamer sind als beispielsweise bei Smartphones.
Außerdem empfehlen die Experten, einen Blick auf wiederaufbereitete (refurbished) Gebrauchtgeräte zu werfen, wenn diese von Händlern angeboten werden. Sehr preisorientierte Verbraucherinnen und Verbraucher sollten aber die Gefahr betrügerischer Shops im Kopf behalten: Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, dann ist es das vermutlich auch nicht.
Viele Aufgaben erledigen Tablets im Zusammenwirken mit einer Bluetooth-Tastatur grundsätzlich genauso gut wie ein Notebook, erläutern die Experten. Die Prozessorausstattung spiele für die meisten Tablet-Anwendungen keine besondere Rolle. Allerdings sollte der Arbeitsspeicher (RAM) wenigstens drei Gigabyte (GB) groß und bei Windows-Tablets sogar mit mindestens vier GB bemessen sein.
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Beim Massenspeicher sollte man den Empfehlungen zufolge nicht ohne Not unter 64 GB gehen – der Sorglosbereich beginne dann bei 256 GB. Für Nutzer, die den Zugang zum Internet über Mobilfunk benötigen, sei LTE die Technik der Wahl, denn 5G-Tablets gibt es noch nicht.
Und wie sieht es mit dem optimalen Tablet-Betriebssystem aus? Die Antwort: Es kommt darauf an. Die meisten und am besten an Tablets angepassten Apps gebe es für iPadOS, Apples iOS-Version für Tablets, so die Experten des Magazins. Android biete zwar mindestens genauso viele Apps, hier kritisieren die Experten aber, dass sich viele der Anwendungen einfach wie vergrößerte Smartphone-Anwendungen verhalten.
Chrome OS führe zwar inzwischen fast alle Android-Apps aus, biete gute Desktop-Funktionen und habe einen schnelleren Browser als Android. Eigene Chrome-OS-Apps gebe es für das Google-Betriebssystem hingegen kaum, so die „c't“-Tester. Und Windows könne im Tablet-Modus zwar weder bei der App-Auswahl noch bei der Bedienbarkeit so recht mithalten – das Microsoft-Betriebssystem spiele seine Stärken dann aber im Desktop-Modus mit Tastatur und Touchpad aus. (dpa)