Die Auswahl an Videoschnitt-Programmen ist groß und stellt für Anfänger die erste Hürde dar. „Wer sich als blutiger Laie gleich ein Profi-Schnittprogramm für mehrere Hundert Euro anschafft, dürfte schnell frustriert sein“, meint Rainer Schuldt von der Zeitschrift Computer Bild. Denn die Fülle an Funktionen und eine nicht immer intuitive Bedienung können schnell überfordern.
Dabei muss man gar nicht viel Geld ausgeben für ein gutes Tool. Für Nutzer mit Mac, iPhone oder iPad bietet sich iMovie als kostenloses und einsteigerfreundliches Schnittprogramm an. „Wenn man nicht in die Farben eingreifen oder umfangreiche Tonbearbeitung machen möchte, reicht das völlig aus“, sagt Markus Valley, der in München als Videoproducer und -trainer arbeitet.
Als Beispiel für eine gelungene Gratis-Videoschnitt-App für Android nennt Sébastien Bonset vom Digitalmagazin t3n Filmorago. Für iOS-Geräte empfiehlt er neben iMovie auch die kostenpflichtige App Luma Fusion - und für Mac-User zudem Final Cut Pro, das aber mit einmalig rund 330 Euro zu Buche schlägt.
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Schneiden sei wie ein Puzzle, meint Markus Valley. Als Schnittsoftware für den Rechner empfiehlt er zwei freie Programme, die sowohl für Windows als auch für Mac und Linux verfügbar sind: das einfach gehaltene Openshot sowie das professionellere Shotcut. Das Programm Premiere von Adobe sei zwar weit verbreitet, aber nur im Abo-Modell nutzbar. „Intuitiv ist das Tool zudem nicht“, meint der Experte. Adobe Elements, das einmalig gekauft wird, ist hier insgesamt besser geeignet. Einen weiteren Adobe-Tipp hat Florian Soll, Videoproducer bei Heise Medien: „Premiere Rush ist zwar ebenfalls nicht kostenfrei, hat aber den Vorteil, dass es auf dem Smartphone genauso aussieht wie auf dem Rechner.“
Starthilfe finden Anfänger in Kursen oder auch in Tutorials zum Programm ihrer Wahl oder zu Schnitttechniken im Allgemeinen. Florian Soll rät zudem, verschiedene Techniken immer wieder anzuwenden und sich etwa auch mit Hilfe von Youtube-Videos immer weiter in der Software vorzuarbeiten.
Für eine gelungene Videobearbeitung benötigt man Geduld und ein Gespür für den passenden Effekt und die richtige Musik, findet Rainer Schuldt. „Übung macht den Meister.“ Anfänger, die zu ungeduldig zu Werke gehen, würden kaum befriedigende Ergebnisse erzielen. Vor Beginn des Schnitts sollte man sich eine Art Drehbuch überlegen. „Sichten Sie das gesamte Videomaterial“, rät Bonset. Welche Szenen sollen verwendet werden? Wie lange sollen die Ausschnitte dauern? Weniger sei dabei fast immer mehr.