Der spielerische Umgang mit Leben und Tod
Auf minimalistische Weise nähert sich das Spiel „The Almost Gone“ den großen Themen wie Tod, Trauer und Vergänglichkeit.

Berlin-„The Almost Gone“ ist zwar ein Puzzlespiel für mobile Telefone und Geräte. Eine lockere Rätselei für zwischendurch ist es aber nicht. Denn das originelle Spiel des belgischen Entwicklers Happy Volcano erzählt eine traurige Geschichte rund um die Themen Tod, Schicksal und Vergänglichkeit – und verlangt neben Hirnschmalz auch einiges an Mitgefühl von seinen Spielern.
Die unsichtbare Hauptfigur des Spiels ist irgendwo zwischen Leben und Tod gefangen. Warum genau, weiß sie nicht – entsprechend viele Fragen gibt es zu klären: Warum bin ich gestorben? Wie kann ich mich aus dieser Situation befreien? Spieler müssen durch geschicktes Lösen von Puzzles und Rätseln hinter das dunkle Geheimnis kommen, das den Tod des Protagonisten im Spiel umgibt.
Ähnlich wie in einem klassischen Adventure der Kategorie „Maniac Mansio“ und „Monkey Island“ muss der Spieler dafür verschiedene Räume und andere Schauplätze untersuchen – allerdings aus ungewohnter Perspektive. Denn die Darstellung erinnert an Dioramen, wie man sie aus dem Modellbau kennt.
Hinweise und Gegenstände wurden in diese schachtelähnlichen Räumen versteckt und wollen nun gefunden werden. Der Grafikstil ist dabei eher schlicht und skizzenhaft, Minimalismus ist hier Trumpf.
Mit jedem entschlüsselten Hinweis, der sich in einem der Dioramen versteckt, gelangen die Spieler zu einem weiteren, ebenfalls mit Rätseln gespickten Schauplatz. So fügen sich die Straßen und Orte einer amerikanischen Vorstadt nach und nach zu einem Drama zusammen – wie in einem Puzzle eben. In einem Interview sagte der Autor des Spiels, Joost Vandecasteele, was für ihn am Anfang des kreativen Gestaltungsprozesses wichtig ist: „Ein großartiges Spiel hat einen einzigartigen Charakter in einer erstaunlichen Welt.“ In den vergangenen Jahren ist „The Almost Gone“ bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
Und wenn sich jemand fragt, ob andere Menschen das eigentlich auch machen, sich die Zeit mit Spiele-Apps zu vertreiben, dem kann geholfen werden. Der Bundesverband der Games-Branche veröffentlichte in dieser Woche aktuelle Zahlen, wonach Spiele-Apps in Deutschland an Bedeutung verlieren. Was allerdings zunimmt sind sogenannte In-App-Käufe. Das bedeutet: Jemand lädt ein Spiel kostenlos runter, muss dann aber für weitere Inhalte zahlen. Felix Falk, Geschäftsführer des Verbandes fasste das so zusammen: „Games für Smartphones und Tablets gehören für Millionen Deutsche fest zu ihrem Medienalltag, so wie auch Nachrichtenseiten oder der Austausch per Messenger.“
„The Almost Gone“ ist für Android und iOS, den PC und Nintendo Switch erhältlich. Der Preis liegt je nach Plattform zwischen 5 und 15 Euro.