Fast 100 Millionen Falschmeldungen bei Facebook zur Corona-Pandemie

Unternehmen nennt weltweite Zahlen und will die Zusammenarbeit mit Faktencheckern erweitern, um die Wirkung von Falschmeldungen einzudämmen.

Noch immer wird die Facebook-Seite auch massiv zur Verbreitung von Falschmeldungen zum Thema „Corona-Pandemie “ genutzt. 
Noch immer wird die Facebook-Seite auch massiv zur Verbreitung von Falschmeldungen zum Thema „Corona-Pandemie “ genutzt. AFP/Lionel Bonaventure

Berlin-Facebook bleibt offensichtlich ein Hotspot für Falschmeldungen. Das meldet jedenfalls das Team von ARD-faktenfinder. Auf Anfrage gab das Unternehmen bekannt, dass zwischen April und Juni Falschmeldung-Warnungen zu rund 98 Millionen Beiträgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie angezeigt worden seien. Aufgrund der Warnhinweise haben sich Nutzer in etwa 95 Prozent der Fälle den ursprünglich ausgewählten Inhalt letztlich nicht anzeigen lassen, teilte Facebook der Berliner Zeitung mit. 

Außerdem erklärte das Unternehmen auf Nachfrage der Berliner Zeitung, dass in dem genannten Zeitraum  mehr als sieben Millionen Beiträge auf Facebook und Instagram in Zusammenhang mit dem Coronavirus gelöscht worden seien, die gesundheitliche Schäden hätten verursachen können. 

Um die Wirkung von Falschmeldungen einzudämmen, erweitert Facebook die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern. Weltweit arbeitet das Unternehmen mit mehr als 70 unabhängigen Institutionen zusammen, die über 50 Sprachen abdecken – darunter Nachrichtenagenturen, Medienunternehmen und gemeinnützige Organisationen. So soll in Zukunft auch die Nachrichtenagentur AFP Partner in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden. In Deutschland kooperiert Facebook bislang mit der Deutschen Presseagentur und dem Recherche-Netzwerk Correctiv.

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Der Ablauf ist dann so: Sobald ein Beitrag von einem Faktenprüfer als falsch eingestuft wird, wird der Post mit einem entsprechenden Label gekennzeichnet und seine Reichweite auf Facebook und Instagram eingeschränkt, teilt das Unternehmen mit. „Zudem zeigen wir den Menschen verlässliche Informationen zu dem Thema an. So können sie selbst besser entscheiden, ob eine Quelle oder eine Nachricht als vertrauenswürdig erachtet werden kann.“