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PEITZ. Dicke schwarze Rauchschwaden stiegen am Freitag vom Braunkohle-Kraftwerk Jänschwalde (Spree-Neiße) auf und zogen über die Peitzer Seen hinweg. In der Anlage des Energiekonzerns Vattenfall war ein Kohletransportband in Brand geraten. Als Mitarbeiter das Feuer gegen 9.15 Uhr bemerkten, wurden umgehend die Werksfeuerwehren auch aus den benachbarten Vattenfall-Kraftwerken Schwarze Pumpe sowie Boxberg in Sachsen hinzugerufen. Gemeinsam mit Teilen der Berufsfeuerwehr Cottbus gelang es nach zwei Stunden, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Außer einem Werksfeuerwehrmann, der wegen akuter Erschöpfung ins Cottbuser Klinikum gebracht wurde, kam niemand zu Schaden."Der Brand wurde durch Arbeiten an einem Kohlefallrohr verursacht", sagte Vattenfall-Sprecher Marco Bayer. Der Mitarbeiter einer externen Firma habe mit einem Trennschleifer an dem Rohr gearbeitet. Dabei sei es zu einem Funkenregen gekommen, der die Kohle auf dem Band in Brand gesetzt habe. Die Rohkohle wird in einem so genannten Brecherturm zerkleinert, bevor sie über das Transportband zur Verfeuerung ins Heizkraftwerk gebracht wird.Da das Kohletransportband durch den Brand zerstört wurde, musste Vattenfall am Nachmittag die beiden 500-Megawatt-Blöcke des Werkes 1 abschalten, weil keine Rohbraunkohle mehr nachkam. Ein Drittel der Kapazität des Kraftwerkes Jänschwalde ist damit bis auf weiteres stillgelegt. "Die Abschaltung der beiden Blöcke kostet uns pro Tag eine Million Euro", sagte Vattenfall-Sprecher Bayer. Die Stromversorgung sei durch den Verbund dennoch vorerst gesichert.Den Gesamtschaden könne man noch nicht beziffern. Vattenfall prüfe nun, ob die Sicherheitsvorkehrungen verändert werden müssen. Zudem ermittelt die Polizei, wie bei solchen Unfällen üblich, zu den genauen Umständen des Brandes.